Was ist Erlebensbezogenes Concept-Coaching?
ECC – Erlebensbezogenes Concept Coaching – ist eine von Heinke Deloch und Heinz-Joachim Feuerstein entwickelte Anwendung zur Entwicklung neuer Ideen, u.a. für den Bereich Einzelcoaching. Der Ansatz geht zurück auf die von E.T. Gendlin entwickelten Methoden des Focusing und des "Thinking at the Edge" (TAE) und integriert weitere erlebensbezogene Vorgehensweisen.
Die Besonderheiten des Ansatzes sind:
- Die Methode setzt systematisch bei der Erfahrung der einzelnen Person an.
- Die Arbeitsschritte unterstützen den Prozess des erlebensbezogenen Denkens im Sinne des "Experientiellen Zickzack" (Gendlin 2003): Denken - Fühlen - Denken - Fühlen - Denken. Dabei geht es um Denken im Fühlen, also das Wahrnehmen und Aufnehmen von Impulsen aus dem Fühlen, und um Fühlen im Denken: Konzepte des Denkens werden im Fühlen auf Relevanz und Stimmigkeit hin überprüft.*
- Die besondere Rolle des Unklaren: Das Unklare wird wertgeschätzt, denn alles Neue entspringt aus dem Unklaren. "Zu Beginn kreativer Denkprozesse ist das Neue, Eigenständige noch nicht klar sagbar"*
- Besondere Beachtung gilt den Bedingungen: Die Haltung der nicht-wertenden Aufmerksamkeit, Vertrauen in Prozess und Person, ein bewusster Umgang mit dem "Inneren Kritiker" und eine druckfreie, entspannte Atmosphäre.
* Dieser Text zitiert Stellen aus dem Artikel "Erlebensbezogenes Denken: Neue Konzepte entwickeln in Beratungsprozessen" von Heinz-Joachim Feuerstein und Heinke Deloch in Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung 4/10
Meine Erfahrungen mit ECC
2015/16 habe ich die 5-teilige Weiterbildung "Erlebensbezogenes Concept-Coaching" an der GWG (Gesellschaft für personzentrierte Psychotherapie und Beratung) bei Heinke Deloch und Heinz-Joachim Feuerstein gemacht. Zur Vertiefung habe ich danach die Workshopreihen Focusing Basics und Focusing Begleitung am Focusing Zentrum Karlsruhe besucht. Im Moment nehme ich an der Weiterbildung TAE bei Dr. Evelyn Fendler-Lee am Deutschen Ausbildungsinstitut für Focusing teil.
Mein Anliegen war und ist, kreative Prozesse noch genauer zu verstehen und diese Erkenntnisse für meine Kunstvermittlung nutzbar zu machen. Die Modelle, die der Philosoph und Psychotherapeut Eugene Gendlin für kreative Denk-Prozesse entwirft, lassen sich zum Teil sehr gut auf kreativ-bildnerische Prozesse übertragen. Vieles, was ich im ECC und im TAE erfahren habe, kam mir von der Kunst her vertraut vor. Neu und spannend war, es so präzise und feinsinnig formuliert aus einem anderen Bereich zu hören.
Die Möglichkeit, kreative (Denk-)Prozesse bewusst und strukturiert mithilfe der Denkschritte des TAE anzuleiten und zu begleiten ist eine wunderbare Erweiterung meiner Arbeit.
Inzwischen nutze ich Teile des ECC in den Kunstkursen und für individuelle Beratungen zum Kunst Machen. Insgesamt regt das ECC, und vorallem die Philosophie Gendlins, mich immer wieder zum Nachdenken über die kreativen und künstlerischen Prozesse an und verändert damit sowohl mein Kunstvermitteln als auch mein eigenes Kunst Machen.
Mithilfe der Schritte des ECC/TAE entwickle ich selbst meine Konzepte für Seminare und - weniger auf die Anwendung ausgerichtet - zu Themen, die mich berufsbedingt interessieren.
In der Konzept-Werkstatt mache ich diese Methode, die viele Gemeinsamkeiten mit dem künstlerischen Arbeiten hat, auch für Teilnehmer/innen nutzbar.